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So schnell sind die Immobilienpreise in Deutschland seit der Finanzkrise gestiegen.

Höhere Wohnkosten, steigende Häuserpreise und ein enormer Baustau: Neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen die Probleme auf dem deutschen Wohnungsmarkt.


Wie hat sich der deutsche Wohnungsmarkt seit der Weltwirtschaftskrise verändert? Das Statistische Bundesamt hat untersucht, wie sich der deutsche Wohnungsmarkt von 2008 bis 2018 entwickelt hat.


Niedrige Zinsen, günstige Kredite und der lange anhaltende wirtschaftliche Aufschwung haben nach der Finanzkrise dazu geführt, dass es auf dem Immobilienmarkt einen Boom gab. Dabei stiegen die Preise und Mieten für Häuser und Wohnungen enorm an. Über dieser Entwicklung schwebt auch die Frage, ob es eine neue Immobilienblase gibt und wann diese platzt. Schließlich war das Platzen der Immobilienblase in den USA der Auslöser für die Finanz- und Bankenkrise.


Die zentralen Ergebnisse der Untersuchung im Überblick:



1. Wohnimmobilien werden immer teurer

Von 2008 bis 2018 sind die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen um 47,9 Prozent gestiegen. Allein von 2016 bis 2018 hat sich der Preis für eine Eigentumswohnung in den sieben größten Städten Deutschlands um 23,4 Prozent verteuert.


Häuserpreisindex

für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in Prozent.

Aber auch außerhalb der Großstädte zogen die Preise in den vergangenen Jahren an. In den kreisfreien Großstädten stiegen die Preise für Eigentumswohnungen von 2016 bis 2018 um 14,7 Prozent. Selbst in dünn besiedelten ländlichen Kreisen war ein Anstieg von 10,4 Prozent zu verzeichnen.



2. Private Haushalte haben höhere Kosten rund ums Wohnen

Auch die Kosten für private Haushalte rund um das Wohnen haben stark zugenommen. Laut dem Statistischen Bundesamt nahmen die Preise für Instandhaltung und Reparatur der Wohnungen und Häuser besonders stark zu: um 26 Prozent von 2008 bis 2018. Auch der Strom verteuerte sich extrem - um 41,3 Prozent.

Nicht übermäßig stark stiegen hingegen die Wohnungsnebenkosten in diesem Zeitraum (11,9 Prozent). Zum Vergleich: Der Verbraucherpreisindex, der die durchschnittliche Preisentwicklung aller Waren und Dienstleistungen eines Haushalts erfasst, stieg lediglich um 12,9 Prozent.



3. Fast 700.000 nicht fertiggestellte Wohnungen

Die wachsende Bevölkerung in Deutschland braucht Wohnungen. Die Anzahl der durch die Kommunen erteilten Baugenehmigungen hat sich seit 2009 beinahe verdoppelt: Von etwa 178.000 auf 347.000 im vergangenen Jahr. Der Höchstwert belief sich auf rund 375.000 Baugenehmigungen im Jahr 2015. Seither nimmt die Zahl allerdings wieder leicht ab.

Jedoch werden weit weniger Wohnungen fertiggestellt als genehmigt. Daraus ergibt sich ein sogenannter Bauüberhang, der sich bundesweit von 2008 bis 2018 mehr als verdoppelt hat: von rund 320.000 auf 693.000 genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen.



4. Offene Bauaufträge in Höhe von 9,1 Milliarden Euro

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Blick auf die Auftragsbestände der Betriebe im Bauhauptgewerbe. Der Auftragsbestand verzeichnet die eingegangenen Aufträge, die noch nicht vollständig ausgeführt wurden. Der Auftragsbestand hat 2018 den höchsten Stand seit 1997 erreicht. Demnach warteten Ende 2018 Aufträge im Wert von rund neun Milliarden Euro darauf, abgearbeitet zu werden.



5. Personalmangel auf den Baustellen

Dass die Auftragsbestände nicht zügig abgearbeitet werden, liegt laut dem Statistischen Bundesamt auch daran, dass den Bauunternehmen das nötige Personal fehlt. Zwar stieg die Anzahl der Beschäftigten im Wohnungsbau von 2008 bis 2018 um 25 Prozent - jedoch verdreifachten sich die Auftragsbestände in diesem Zeitraum beinahe.


Quelle: Spiegel Online

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